Altersstufe |
Oberstufe |
Genre |
Klangkunst (Kunst, Musik & Architektur) |
Heiko Wommelsdorf
Bereits im Mutterleib nehmen wir die Umgebung durch Klänge, Stimmen und Töne wahr. Durch die zunehmend visuell geprägte Umwelt wird jedoch die akustische Wahrnehmung im Alltag oft vernachlässigt. In den Workshops und Fortbildungen werden die Teilnehmer/innen zum leisen Hören und Lauschen auf die Klänge unserer Umgebung und zum Innehalten herausgefordert. In Zeichnungen, Skultpuren und Installationen werden die Entdeckungen künstlerisch umgesetzt und besprochen.
Oberstufe
Seit 2010 gebe ich Workshops an Schulen, Künstlerhäusern, Museen sowie Lehrerfortbildungen im Bereich Kunst mit einem Fokus auf die Sensibilisierung des Gehörs. In den über 50 Workshops und Fortbildungen lege ich einen großen Wert auf Wahrnehmungstraining und den kreativen Umgang mit neu gewonnenen Entdeckungen, die mit den Schüler/innen kreativ verarbeitet und präsentiert werden.
In mehreren Schritten werden die Teilnehmer/innen an leise und unscheinbare Klänge ihres Alltags herangeführt. Mit Stethoskopen werden Bäume und Straßenschilder untersucht und mit Richtmikrofonen werden Klänge wahrgenommen, die sich weit entfernt befinden. In Spaziergängen („Audiowalks“) wird die Umgebung erkundet. An diesen Entdeckungen wird gemeinsam gearbeitet.
Die Schüler werden interessante Orte ausfindig machen, die einen besonderen Fokus auf das auditive Erlebnis werfen. Die Orte werden mit Hilfe eines Aufnahmegerätes dokumentiert. Ein akustischer Moment eines bestimmten Ortes wird nachhaltig zugänglich gemacht.
Mit Zettel und Stift versuchen die Schüler die wahrgenommenen Hörereignisse mit treffenden Verben und Assoziationen zu beschreiben. Ausgehend von der Frage, wie man solche Klänge notieren kann, suchen sich die Schüler und Schülerinnen ein Ort im Klassenzimmer, Schulhof oder Stadtraum. Die dort Wahrzunehmenden Klänge versuchen die Schüler und Schülerinnen in einer Art Partitur zu notieren.
In den jeweiligen Besprechungen der Aufgaben werde ich Einführungen geben. Mit Beamer und Laptop stelle ich mich den Schülern vor. Es werden bereits realisierte Klanginstallationen besprochen sowie Musikkomponisten und Klangkünstler kennen gelernt.
Im zweiten Teil des Workshops nehmen die Teilnehmer je einen fokussierten Klang auf. Diese Klänge werde ich aufbereiten und auf Datenträgern speichern. In dem nächsten Schritt bekommt jeder Teilnehmer einen MP3-Player und Lautsprecher mit dem aufgenommen Klang. Durch die individuelle Platzierung des Klangs in einen neuen Kontext, wird der Ort an dem wir arbeiten akustisch verändert. Der Ort bzw. die Gegenstände können durch die Klänge umgedeutet werden und erhalten eine neue Bedeutung. Eine begehbare Klanginstallation entsteht.